Die Bürgerinitiative von Sonderbuch hatte die Kreisräte für den Freitag, 13.05.22 zu einer geführten Bustour zwischen Sonderbuch und Blaubeuren geladen, um sie bei der Rundfahrt über ihre Perspektive auf die derzeitige Informationslage zu informieren.
Einige Kreisräte folgten dieser Einladung und stiegen am Freitag um 15:00 Uhr am Sonderbucher Dorfgemeinschaftshaus in den Bus.
Dem Schreiber dieser Zeilen war es leider aus beruflichen Gründen nicht möglich, den Bus noch rechtzeitig zu erreichen.
Doch nicht schlimm – um 16:30 kam der Bus am Dorfgemeinschaftshaus an, nachdem er, die Steige hinunter, die B28 nach oben, abzweigend auf die L1230, der Trassenvariante 3 folgend, die Bermaringer Steige noch kurz vorführend, schließlich aus Asch kommend, um die Ecke fuhr. (Dass der Bus vielleicht nicht doch der Variante 4 folgte, kann nicht gänzlich ausgeschlossen werde, da mir diese Information nicht gesichert vorliegt.)
Dann wurden die Gäste in den Saal des Dorfgemeinschaftshauses geführt, von den Frauen der Bürgerinitiative mit Kaffee und Kuchen versorgt und bekamen anschließend noch eine Präsentation von Philipp Söll mit dessen Pros und Contras zur Steige serviert.
Zuerst entschuldigte dieser sich noch für das missglückte Pressestatement, die Presse hätte da wohl etwas falsch verstanden.
Anschließend kam es dann zum offenen Austausch, dem, aus meiner Sicht, spannendsten Teil des Nachmittags.
Bernd Mangold, BM von Berghülen, FW, verabschiedete sich nach der Präsentation, aufgrund von Folgeterminen.
Bürgermeister Jörg Seibold, FW, bat um Verständnis, dass er sich als Bürgermeister aller blaubeurer Bürger, zunächst noch nicht festlegen werde. Solange die Bürgerbeteiligung noch nicht abgeschlossen sei, sehe er sich der Vielfalt an Meinungen verpflichtet. Es geht ihm um eine gute Entscheidungsgrundlage in Kombination von Faktenlage und Bürgerbeteiligung.
Kurt Wörner, CDU, wandte ein, dass er sich, er sei ja kein Bürgermeister, festlegen könne und wolle und plädierte für die Sanierung der Steige nach seiner Bewertung der derzeitigen Sachlage.
Jürgen Haas, SPD, unterstützte Forderungen nach einer Gewichtsbeschränkung auf 7,5 t und einer Geschwindigkeitsbeschränkung auf 50 km/h.
Ich werte dies als ein sehr positives Signal, wenn sich ein Ausschussmitglied gedanklich mit der praktischen Umsetzung einer Bestandsvariante befasst.
Andreas Aigeltinger (auch Ausschussmitglied), FW, Sylvia von Darl-Späth, CDU, und Mathilde Maier, SPD, äußerten sich positiv über das Vorgehen der BI, mahnten aber auch, die Emotionen im Griff zu behalten.
Die Bürgerinitiative von Sonderbuch äußerte Bedenken, aufgrund der hohen Zahl an Zufallsbürgern, unterrepräsentiert in der geplanten Planungswerkstatt zu sein.
Vor der Bürgerbeteilligung brauche die BI keine Angst zu haben, so der Grundtenor der anwesenden Kreisräte, sie bilde lediglich ein weiteres Puzzleteil auf dem Weg zu einer möglichst objektiven Meinungsbildung im Kreistag. Entscheiden würde letztlich der Kreistag.
Herzlichen Dank an alle Beteiligten der Veranstaltung am Freitag, sie hat für mich einiges erhellt und klar gemacht.
Die Organisation hat mir sehr gefallen. Die Handouts waren hilfreich und die Präsentation mit Vor- und Nachteilen gut ausgearbeitet. Nicht zuletzt waren Kaffee und Kuchen köstlich.
Vielen Dank und freundliche Grüße
Sylvia von Darl-Späth