Landwirtschaft im Straßenverkehr…

Der landwirtschaftliche Verkehr, der zwischen Sonderbuch, Asch und den Hessenhöfen stattfindet steht in vielseitigem Konflikt mit dem Verkehr und den straßenplanerischen Anforderungen die eine Kreisstraße mit sich bringt.
Bei der Bodenbearbeitung im Frühjahr und im Herbst lässt es sich meistens nicht vermeiden, dass bei der Ausfahrt aus dem Feld, an den Reifen anhaftende Erde auf die Feldwege gelangt. Auch bei Pflegemaßnahmen im Frühjahr bis in den frühen Sommer hinein kann dies bei feuchten Bedingungen geschehen. Bei geteerten Feldwegen wird diese Erde meistens dadurch beseitigt, dass man sie mit der Schaufel des Rad- oder Frontladers abschiebt und zurück aufs Feld befördert.
Noch schlimmer ist es oft bei der Maisernte. In einem feuchten Herbst herrscht meist massiver Termindruck, sodass es sich oft nicht vermeiden lässt auch bei feuchtem Wetter Mais zu ernten. Da die Maschinen hier sehr oft aus dem Feld herausfahren um den gehäckselten Mais zum Milchviehbetrieb oder zur Biogasanlage zu transportieren.
Dann bildet sich oft, trotz beständig fahrender Kehr- und Reinigungsfahrzeuge, eine schmierige Schicht auf den Wegen
Nun sind aber Traktoren nicht so anfällig für Verschmutzungen auf den Feldwegen wie beispielsweise Motorräder, für die solche Verschmutzungen – vor allem in Kurven – ein erhebliches Sicherheitsrisiko bedeuten. Ein viel höheres Sicherheitsrisiko vermutlich, wie das Risiko, dem die Radfahrer auf der Steige ausgesetzt sind.

Aber es ist nicht nur die Verschmutzung der Wege. Gülle beispielsweise wird heute zum Teil mit Zulieferfahrzeugen ans Feld transportiert, wo diese dann in das Ausbringfahrzeug umgeladen wird. Dadurch vermeidet man Bodenverdichtung durch die schweren Gülletanks.
Allerdings kommt es beim Umtanken der Gülle zu Standzeiten auf dem Feldweg, die bisher nur in Einzelfällen zu Wartezeiten bei anderen Land- und Forstwirtschaftsfahrzeugen führen. Auf einer Kreisstraße wäre diese Praxis so nicht mehr möglich.

Auch bei der Grasernte und bei der Getreideernte hat man es mit hohem Verkehrsaufkommen auf den Feldwegen zu tun. Langsam fahrende landwirtschaftliche Fahrzeuge bremsen hier den Verkehr, was Auswirkungen auf die einzuhaltende Hilfsfrist für Rettungsfahrzeuge hat und zudem Verkehrsteilnehmer zu riskanten Überholmanövern verleitet. Ob sich durch dieses Sicherheitsmanko die gute Benotung in der Präsentation von Keis- Gemeinderatssitzung halten lässt ist in Frage zu stellen.

Das Ab- und Anbauen des Schneidwerks bei einem Mähdrescher, was notwendig wird, wenn man sich künftig nur noch über die Kreisstraße zu seinen Feldern bewegen kann, erfordert je nach Modell eine halbe Stunde Zeitaufwand. Das ist viel in der Erntezeit, wo jede Minute mögliche Dreschzeit genutzt werden will um die Ernte von hochwertigem Lebensmittel und Tiernahrung zu gewährleisten. -Nicht selten ist das ein Wettlauf gegen drohende Gewitterwolken am Himmel.

Außerdem – das sollte jeder Kreisstraßenplaner auch wissen – ist die Gefahr, die von langen und trägen Land- oder Forstmaschinen bei der Einfahrt oder dem Überqueren einer Kreisstraße ausgeht keine unwesentliche. Sicher gibt es vergleichbare Strecken und dazu gehörende Verkehrsstatistiken.

All diese Auswirkungen lassen sich mit einem, die Kreisstraße begleitenden Feldweg nur abmildern. Dieser Feldweg ließe aber den Verbrauch an landwirtschaftlicher Produktionsfläche noch stärker ansteigen.
Die Bestandsvarianten bringen hingegen kein einziges dieser Probleme mit sich.
Wir brauchen die Steige und keine Rennstrecke über unsere Alb!